Bereit für den Winter mit meinem neuen Schlitten

Seit Monaten wird Deutschland von einem mittlerweile unerträglichen politischen Stillstand geplagt. Während sich die Welt weiterdreht, dreht sich Berlin nur noch um sich selbst.

Um jetzt endlich Schwung in die Sache zu bringen, habe ich mir einen Schlitten gekauft. Scherz beiseite, vielleicht würde es den Koalitionsverhandlungen ganz gut tun, wenn Merkel und Gabriel sich einfach auf eine Schlittenfahrt verabreden könnten, um dort alles unter vier Augen zu verhandeln.

Ich jedenfalls habe nach vielen Jahren ohne Schlitten mir endlich wieder einen zugelegt. Der Entscheidungsprozess war zugegebenermaßen auch nicht ganz einfach, aber gestern habe ich dann die lang erwartete Entscheidung getroffen.

Meine Entscheidung

Obwohl ich mich eigentlich schon für einen Davos Schlitten entschieden hatte, kam dann die Stiftung Warentest dazwischen. Ich durfte dort den Unterschied zwischen Rodel und Schlitten lernen. Ursprünglich dachte ich, dass das nur unterschiedlicher regionaler Slang ist. Deshalb war ich tatsählich überrascht, als ich von einem dahinter steckenden technischen Unterschied erfuhr.

Vereinfacht gesagt, hat ein Schlitten starre Kufen, während ein Rodel bewegliche hat. Das hat natürlich einen erheblichen Einfluss auf die Steuerungsmöglichkeiten. Während man beim Schlitten nur durch Abbremsen auf einer Seite durch die Kurve kommt, kann man beim Rodel einfach die Kufen „verstellen“. Das sorgt für mehr Geschwindigkeit – und wer will das schon nicht.

Übrigens, eine sehr hilfreiche Informationsquelle war www.schlittenberater.de. Ich war erstaunt, was ich alles noch nicht über Schlitten wusste. Und dabei habe ich mich doch immer als „alten Hasen“, zumindest im Kontext von Schlitten, betrachtet.

Die Stiftung Warentest hat ihre Ergebnisse an dieser Stelle veröffentlicht. Leider braucht man zum Abrufen der vollständigen Ergebnisse ein Abo. Glücklicherweise bekomme ich das Heft noch altmodisch per Post ins Haus geschickt.

Allerdings bekommt die Stiftung Warentest zur Zeit von allen Ecken Feuer… Man denke nur an den unsäglichen Schokoladen Test, über dessen Ausgang Ritter Sport nun sogar vor Gericht ziehen will. Ich selbst habe auch schon kritisch über den Wasser Test berichtet.

Dennoch habe ich mich von der Stiftung Warentest und der Schlittenberater Internetseite verleiten lassen, einen Rodel für etwa 150 Euro zu kaufen. Das ist deutlich mehr, als ich eigentlich ausgeben wollte. Aber wer kann bei höheren Kurvengeschwindigkeiten schon nein sagen…

Wann kommt der erste Schnee?

Nach dem Kauf meines Schlittens bleibt natürlich die elektrisierende Frage „Wann kommen endlich die ersten Schneeflocken“. Denn ohne Schnee nützt einem der beste Schlitten nichts. Ich bin zuversichtlich, dass es noch vor Weihnachten dazu kommen wird.

Um auf Berlin zurückzukommen, wahrscheinlich werde ich meine erste Schlittenfahrt hinter mir haben, bevor die neue Regierung und ihre Minister bestellt sind. Wettet jemand dagegen?

Bald ist Bundestagswahl – und wer geht wählen?

Am 22. September findet die nächste Bundestagswahl statt. Außer ein paar Plakaten und ein paar zaghaften Spots der Parteien hat man davon bislang noch nicht viel bemerkt. Im Gegenteil, es sieht eher so aus, als ob die Wahl gar nicht stattfinden wird.

In großen Teilen der Bevölkerung hat sich die Politikverdrossenheit eingenistet. Liest man Foren im Internet (von den politischen einmal abgesehen) muss man zur Erkenntnis kommen, dass viele mit dem Politischen abgeschlossen haben und nicht wählen gehen wollen. Oft hört man den Einwand, dass man mit seiner persönlichen Stimme doch eh nichts ausrichten könne.

Von der Wichtigkeit jeder Stimme

Die meisten nur etwas politisch Interessierten können sich sicherlich noch an die Wahl zum US-Präsidenten zwischen Al Gore und George Bush erinnern. Nur wenige Stimmen entschieden letztendlich den Bundesstaat Florida und damit den Ausgang der Präsidentenwahl in den USA.

Auch in Deutschland könnte es zu einer Situation kommen, in der nur wenige Stimmen den Unterschied ausmachen. Deshalb ist jede einzelne Stimme wertvoll.

Weiterhin ist auch zu berücksichtigen, dass Wähler der „normalen“ Parteien durch Fernbleiben an Wahlen es rechten und linken Parteien erleichtern, die 5 % Hürde zu knacken und in den Bundestag einzuziehen. Deshalb ist es eigentlich Bürgerpflicht, am Wahltag zur Wahlurne zu gehen und sein Kreuzchen zu machen.

Zu den Parteien und Kandidaten

Meine Entscheidung ist getroffen. Ich weiß, welcher Partei ich meine Stimme geben werde. Allerdings muss ich gestehen, dass es für Neuwähler oder unentschlossene Wähler gar nicht so leicht ist, sich für eine bestimmte Partei zu entscheiden.

  • Die großen, etablierten Parteien haben – zumindest meiner Meinung nach – keine klare Linie und unterscheiden sich im Hinblick auf viele Fragen des modernen Lebens nur noch geringfügig.
  • Von ganz links sowie von der Euro-Gegner-Partei kommen Vorschläge, die jeder klar denkende Mensch als undurchführbar bewerten muss. Die Vertreter dieser Parteien ignorieren globale Wirtschaftsverflechtungen und leben in unrealisierbaren ideologischen Tagträumen.

Ausgang der Wahl

Der Ausgang der Wahl scheint nach wie vor offen zu sein. Keine Partei bzw. mögliche Koalition darf sich im Moment zu sicher fühlen. Es bleibt wohl spannend bis zum 22. September 2013.

 

 

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