Sind Clowns eine Gefahr für Europa?

Hilfe, die Clowns werden auf Europa losgelassen.

So könnte man die Aussage von Peer Steinbrück in einem knappen Satz zusammenfassen. Obwohl ein Spitzenpolitiker in der Form nicht den Wahlausgang in einem anderen Land kommentieren sollte, spricht Steinbrück aber durchaus aus, was der normale ausländische Beobachter über den Ausgang der Wahlen in Italien denkt.

Der Begriff der Clowns war so gut gewählt, dass er sogar vom angesehenen britischen Economist für das aktuelle Cover verwendet wurde – siehe http://www.economist.com/printedition/covers/2013-02-28/la-me-na-uk.

Economist 2. März 2013

Ist Europa wirklich in der Krise?

Diese Frage kann man wohl nur bejahen. Die ausländische Presse, vor allem im angelsächsischen Bereich, kommentiert seit Jahren fast hämisch, wie das ehemalige Wunderland Europa einen qualvollen Weg des wirtschaftlichen Absinkens geht.

Natürlich ist es für die USA und Großbritannien auch ein leicht gefundener Sündenbock, wenn sie von den eigenen Problemen infolge von durch Hypotheken finanzierten Immobilien-Booms ablenken können.

Doch die meisten europäischen Länder gehen zur Zeit durch eine Krise. Dies ist die erste Krise seit der Einführung des Euros, und sie zeigt, dass der Euro und sein finanzwirtschaftliches Rahmensystem für Sonnenschein konzipiert wurden. Es ist einfach nirgends vorgesehen, was zu tun ist, wenn sich die ersten Regenwolken am Horizont sehen lassen.

Wie könnte eine Lösung aussehen?

Falls ich eine Lösung hätte, würde ich wahrscheinlich schon längst Spitzenpolitiker in Brüssel sein. Aber eins ist mir klar: Ohne Opfer, gemeinsam erbracht von allen Europäern, wird es nicht funktionieren.

  • Dies betrifft auf der einen Seite die Länder, deren Wirtschaft und Steuersysteme erheblichen Reformbedarf haben. Wir Deutschen wissen zu gut, dass die Agenda 2010 nicht immer einfach war. Doch letztendlich hat sie das Land ökonomisch gestärkt.
  • Auf der anderen Seite müssen aber auch die reichen Länder ihren Beitrag leisten. Denn der freie Warenverkehr und starke Nachfrage aus anderen europäischen Ländern kommen auch ihnen zugute.

Es wird in Zukunft also spannend bleiben. Hoffentlich können wir uns alle zu einer Lösung durchringen. Es ware wirklich schade, wenn die europäische Idee schon in der ersten Krise scheitern würde.

 

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  1. […] Seit einigen Jahren mittlerweile befindet sich Europa in der wohl größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Hätte es meinen Blog schon seit 2008 gegeben, dann könnte man hier eine Menge an Berichten zum Thema finden. Trotzdem möchte ich an ein zurückliegendes Beispiel erinnern. […]

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